Montag, 10. August 2020

Jahresfest - Lughnasadh oder Lammas oder Schnitterfest

Seit einiger Zeit feiere ich die Jahresfeste im Kreis meiner Frauengruppe. Wir treffen uns bei Jana in Nord-West-Mecklenburg für einen Abend in Verbundenheit.

Am letzen Freitag feierten wir Lughnasadh oder Lammas oder SchnitterInnenfest. Das ist das erste Erntefest. Das Korn wird geschnitten, die Beeren sind schon geerntet und wir sind dankbar für all das was da gewachsen ist um uns zu nähren. Es ist die Zeit der großen Fülle, die uns auch an das Vergängliche erinnert. Geerntet ist geerntet. Es ist gewachsen und geworden was geworden ist. 

Nach einem guten Essen unterm Apfelbaum neben Janas Jurte zogen wir mit unseren Trommeln und Rassel, Sitzkissen und gesammeltem Räucherwerk auf ein Kornfeld. Es war bereits abgeerntet und gerade umgepflügt und ein wirklich schöner Platz um zu danken, unsere Kräuter zu weihen und gemeinsam zu sein.

Wir hatten eine Redestabrunde. Wahrhaftiges durfte aus dem Herzen gesprochen und geteilt werden. Wo stehen wir in dieser Zeit? Was ist gut gewachsen in diesem Jahr? Was braucht noch etwas? Und was war nicht gut? Was will ich im nächsten Jahr mehr pflegen und wo setzt ich gerade jetzt einen klaren Schnitt. Dafür ist gerade diese Zeit gut. Den richtigen Zeitpunkt für die Ernte finden ist wichtig.

Die Vögel zogen ihre Runde über uns, ein Reh schaute rüber und wir hörten das Bellen der Rehböcke. Wir waren getragen von der Erde, über uns die Weite des Himmels und so sehr verbunden mit allen Wesen.

Als die Sonne unterging packten wir zusammen und fuhren ein bisschen weiter um im nächsten See den Abend zu beenden. Es ist so schön im Kreis dieser Frauen zu sein. Wir badeten und schwammen und sagen ein Lied bevor alle wieder fuhren. Jede nach Hause, jede für sich und doch schwesterlich verbunden.

Zwei Frauen waren an diesem Freitag verhindert. So spannend zu sehen wie sie fehlen, nicht da sind und trotzdem gefühlt mit dabei. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Fest, unsere nächste Runde und genieße es wie der Kreis hält, auch wenn ich im Alltag bin.

An diesem Freitag reist der rote "Karamo de Luxe" Pulli mit mir. Er umschmeichelt jetzt Jana und irgendwann, wenn es ein bisschen kühler ist und ich gerade wieder in Nord-West-Mecklenburg bin werden wir Fotos machen. So lange muss ein er-ist-gerade-fertig-Bild reichen und ihr müsst mir glauben das er ganz genau zu Jana passt.

Am Samstag fuhr ich dann wieder nach Hause. Ganz ohne an der Ostsee gewesen zu sein. Im Sommer zieht es mich gar nicht an den Strand.
Dann im Garten probierte ich eine meiner Beifuß-Räucher-Kugeln aus, die wir beim Trommeln und Rasseln auf dem Feld weihten.


Ich liebe dieses Duft (meine Familie eher nicht so). Er erinnert mich an meine WaldZeit-Visionssuche im letzten Jahr im Wendland. Dort räucherten wir mit Beifuß. Hier wächst er gerade überall. Wenn Du auch solche Beifuß-Räucherkugeln machen möchtest. HIER hat Jana aufgeschrieben wie das geht.

Ich werde jetzt Stricken, Langsam wird es ein wenig kühler unter meinem Lieblingsbaum im Garten und dabei träume ich mich in den See und in den Sonnenuntergang und in den Kreis der Frauen.


Hab auch Du einen schönen Abend.
Herzlich, Christine

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