Am letzten Wochenende reiste ich nach Mecklenburg um mit meiner Frauenjahreskreisgruppe Mittsommer zu feiern. Sommersonnenwende. Jetzt schon? Huch.
Ich fuhr bei strahlendem Sonnenschein los und kam bei Regen an.
Sommersonnenwende mit Regen im Wald - so würden wir also feiern.
Wir räucherten und trommelten und waren nach all der "wir-bleiben-zu-Hause"- Zeit wieder gemeinsam. Verbunden mit uns, mit all den guten Kräften im rituellen Raum und in der Frauengruppe.
So packten wir all den Kram den 8 Frauen brauchen um im Wald zu feiern, zu essen und über Nacht zu bleiben zusammen und zogen in den Wald, den Jana so gut für uns aussuchte.
Nachdem jede auf ihre Weise den Wald begrüßt hatte, spannten wir die Tarps zwischen die Bäume, rollten Matten und Schlafsäcke aus um gut bleiben zu können. Schön dass der Regen eine Pause machte.
Unser Sommersonnenwendefeuer war eine Kerze und wir gestalteten die Mitte für den Kreis unter einem der Tarps.
So vor dem Regen geschützt lässt es sich gut essen - soooo lecker und soooo viel.
Als die Dämmerung aufzog, der leichte Nieselregen tropfte und die warme Feuchtigkeit vom Boden aufstieg hatten wir unsere Redestabrunde. Wir hörten uns mit dem Herzen zu und redeten wahrhaftig aus dem Herzen. Wie gut das tut sich auf diese Weise zu begegnen. Dieses Mal endlich wieder zum berühren nah und ohne Zeitfenster.
So wurde es immer dunkler. Die Sonnen tauchte auf der einen Seite unter und schon war auf der anderen Seite die erste Helligkeit zu ahnen. So wenig Dunkelheit gibt es im Moment.
Wir kuschelten uns in unsere Schlafsäcke murmelten und erzählten noch ein wenig unter jedem Tarp und schliefen. Nachts bellten zwei Rehböcke und ein paar Raben hatten eine Unterhaltung - sonst war es ruhig in dieser so besonderen Regennacht.
Am Morgen tranken wir Tee von Brombeerblättern die am Waldrand wuchsen, frühstückten und hatte eine gemeinsame Meditation im Wald und dann zogen wir wieder zurück.
Im Wald zu übernachten ist ein Abenteuer. Für manche von uns war es des erste Mal. Gefallen hat es uns allen. Müde und glücklich war ich froh noch einen Tag bei Jana bleiben zu dürfen. Auszuschlafen, zu erzählen, Bettina kennen zu lernen, Rezepte zu tauschen und voneinander zu lernen.
Was ist das nur für eine besondere Mittsommerzeit. Die Zeit der Fülle und der ausgelassenen Fröhlichkeit. Und doch ist da so viel ernsthaftes, so viel zu fühlen und zu denken und zu lauschen.
Geht dir das auch so in diesem Jahr?
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