Samstag, 13. Juni 2020

Ein Jahr nach meiner Waldzeit-Visionssuche

Im letzten Jahr um dieses Zeit war ich im Uma Institut im Wendland zu meiner Waldzeit-Visionssuche.


Heute vor einem Jahr hatte ich noch keine Ahnung wie und wo mein Platz sein würde um 4 Tage allein und fastend im Wald zu verbringen.
Ich hatte keine Ahnung wie es sein würde - 4 Tage und Nächte allein mit mir zu sein. 4 Tage und Nächte allein im Wald zu sein war eine irre Vorstellung. Ganz allein ist man da ja nie. Vor einigen von denen die im Wald wohnen hatte ich Angst, vor einigen Respekt und auf andere freute ich mich. Hasen und Rehen wären toll, dachte ich. Wildschweine dürfen gern woanders leben in diesen Tagen und Zecken sind echt zu gar nichts nütze...hach.
Dann gibt es da ja auch Wetter im Wald und gefastet hatte ich auch noch nie, aber wenn es sein muss, dann muss es sein.
Und so packte ich meine Sachen und zog los.


Ich war soooo gespannt auf diese Zeit. Darauf was ich erleben würde und darauf was danach in meinem Leben passieren könnte. Also, mal angenommen ich würde mir erlaube das sich etwas ändern darf.


Die Reise dauerte 12 Tage, mit Vor- und Nachbereitung. Ich bin tief eingetaucht und hatte es gut mit mir. Alle Wesen da im Wald waren außerordentlich freundlich, ich hatte Sonnenschein und kurze Nächte, Vögel die mich einfach sein ließen und jeden Tag ein bisschen näher kamen. Wir waren Freunde. Die Bäume rauschten mir ein Schlaflied und es regnete kein bisschen. Mein Schlafsack war viel zu warm und das Fasten ging einfach wie von selbst.
Mein Platz war sicher und gut. 
Ich habe mich nie so verbunden mit dieser Erde gefühlt wie in diesen Tagen und Nächten in denen ich so direkt auf der Erde war. Unmittelbar. Nur durch eine Plane und eine Isomatte getrennt. Nie so verbunden mit dem Himmel, der so direkt über mir war, nur selten schlüpfte ich unter mein Tap, sonst schaute ich in die Weite über mir. Ich fühlte mich nie so verbunden mit Bäumen, Moos, Gräsern und Blumen. Nie so gemeinsam mit all den Tieren, den kleinen Käfern, Mücken, Fliegen, Vögeln, Hasen und Rehen. Wenn ich abends das Bellen der Rehe hörte ... hach.. wir gehören alle zusammen.
Und ich verstand ein bisschen was von Zeit.
Zeit ist. Immer. Sie wird nicht schneller und sie wird nicht langsamer. Sie ist. Ich habe sie und du hast sie. Was wir damit machen, mit unserer Zeit auf dieser Erde, das ist es was wir beeinflussen können.
Ich fand Schätze und bekam Federn geschenkt. Übte das Loslassen und lernte mich als Schatzfinderin zu feiern.
So verbunden, beschenkt, durchlässig und weich kam ich nach Hause.
Was würde werden? 
Ein guter Plan war einfach in das Neue hineinzuleben. Ohne zu wissen was kommt. 
Sich ändern lassen was sich ändern will. 
Langsam. Forschend. Leise.

Ich begann Wolle zu färben wann es aus mir heraus gut ist und was aus mir heraus gut werden will. 
Schönes in die Welt zu schicken ist reine Freude.
Ich begann eine Gärtnerin zu werden, langsam wird es dem Rasen hinter dem Haus ein Gemüsegarten - es hat ja Zeit zu wachsen.
Und ich werde ein Seelenzentrierter Coach. Meine Ausbildung hat schon angefangen und Ende August reise ich zum ersten Mal in die Schweiz. Sowas. Manchmal bin ich selbst überrascht.
So lerne ich weiter vom Leben und gehen den Weg meines Herzen.

Herzlich,
Christine

1 Kommentar:

Jana Muchalski hat gesagt…

Liebste Christine,
wie habe ich mich gefreut, diesen Post zu lesen! Danke an die Erinnerung an diese so einzigartig wunderbare Zeit. Und danke, dass Du von Deiner Erfahrung erzählst. Ich bin auch gleich noch einmal hineingesunken... Ja, die Zeit... Es ist so schön, Dich zu kennen und zu wissen, dass wir nicht nur Wildzeitfrauen und Freundinnen, sondern bald auch Kolleginnen sind. Fühl Dich von Herzen umarmt! Ich freue mich auf unser Wiedersehen schon ganz bald.
Herzlich
Jana